Mehmet Gürsoys Liebe zu Iznik-Fliesen und Keramik verstehen

Mehmet Gürsoys Liebe zur Kunst der Fliesen, insbesondere zu den Iznik-Fliesen, lässt sich nur verstehen, wenn man die Natur der Fliesenkunst und die Schönheit, die sie widerspiegelt, erkennt. Sie ist ein Teil unseres historischen Erbes, und die Geschichte der Iznik-Fliesenkunst spiegelt sich in der Schönheit der Natur wider – und damit in der Schönheit Gottes und den ausgewogenen Mustern, die in der Natur zu finden sind.

Diese Reflexion wird manchmal in stilisierten Tulpen, Rosen, Nelken, Granatäpfeln und Hyazinthen dargestellt; manchmal als Kompositionen legendärer oder realer Tier- und Pflanzendarstellungen wie Drachen, Zümrüd-i Anka oder Löwe. Die Stilierung in den Motiven ist das Ergebnis der Suche des Künstlers nach Einfachheit auf dem Weg zur Schönheit, auf dem er Gott durch die dargestellten Wesen erreicht, Gott widerspiegelt und sich selbst findet. Realistisch betrachtet, werden diese aus der Natur entnommenen Wesen auf eine vereinfachte Weise gezeichnet und interpretiert, um große Wertschätzung auszudrücken. Die Künstler scheuten sich davor, Gottes vollkommene Schöpfung vollständig darzustellen, und bestanden nicht darauf, das Perfekte zu malen. Gleichzeitig reflektierten sie durch ihre Interpretationen von Motiven und Kompositionen die Feinheiten ihrer eigenen künstlerischen Fähigkeiten.

Mehmet Gürsoy untersuchte die Rohmaterialien sowie die Farb- und Musterqualitäten der Iznik-Fliesen, die vom Ende des 15. bis zum 18. Jahrhundert produziert wurden, insbesondere die im 16. Jahrhundert hergestellten Iznik-Fliesen. Um die verlorenen Farben und Techniken wiederzuentdecken, entwickelte Gürsoy sowohl neue Kompositionen als auch klassische Iznik-Muster. Bei der Betrachtung der auf Iznik-Fliesen basierenden Werke ist die Existenz einer eigenen Tradition erkennbar. Gürsoy, der seit über 40 Jahren in der Iznik-Fliesenkunst tätig ist, strebte stets nach dem Schönsten und Vollkommensten.

„Gott ist schön und liebt alles, was schön ist. Wenn er einen Dienst gesegnet hat, sieht er die Spuren dieses Segens in seinem Diener, daher muss das Schönste erreicht werden.“ Nach Gürsoy sind die Menschen die schönsten aller Geschöpfe, und in diesem Sinne müssen Anmut und Schönheit der Menschheit präsentiert werden.

Mehmet Gürsoy, der die Wiedergeburt der Iznik-Fliesen, die in den Tiefen der Geschichte vergessen waren, realisierte, hat es sich zur Aufgabe gemacht, sie auf nationaler und internationaler Ebene zu präsentieren, am Leben zu erhalten und mit allen Werten der türkischen Fliesenkunst und insbesondere der Iznik-Fliesen in die Zukunft zu vermitteln. Fast 40 Jahre lang setzt er seine künstlerische Reise mit unermüdlicher Begeisterung, intensiver Produktion, großer Erfahrung und künstlerischer Ausbildung fort.

Die Grundlage der Studien, die darauf abzielen, die Spuren dieser Reise zu dokumentieren und weiterzugeben, reicht bis ins Jahr 1998 zurück, als ich begann, dies als Lehrerin für Malerei in Kütahya zu thematisieren. Als Malpädagogin im Zentrum der Fliesenkunst war der Wunsch, diese Kunst zu erlernen, nur natürlich. Als ich Mehmet Gürsoys Arbeiten auf glasierter Fliese zum ersten Mal sah, war ich von der Schönheit und Brillanz der Farben verzaubert. Diese Wirkung setzte sich fort ... Ich blieb der Fliesenkunst nur bis 2005 fern, als ich aufgrund meiner Doktorarbeit in Eskişehir pausierte. 2009 begann ich erneut mit Iznik-Fliesen in Kütahya zu arbeiten. Unter der Anleitung von Mehmet Gürsoy konnte ich in drei Jahren nur die ersten Buchstaben großer ästhetischer Qualitäten und feiner Anwendungsdetails erlernen. Ich konnte ein wenig Geduld, Vertrauen, Schönheit und Harmonie in der Natur traditioneller Künste erkennen ...

Die Arbeiten von Mehmet Gürsoy habe ich bereits auf nationalen und internationalen wissenschaftlichen Konferenzen vorgestellt.

— Dr. Şirin Şengel (Eskişehir Osmangazi Universität, Fakultät für Kunst und Design, Leiterin der Abteilung für Visuelle Kommunikation und Design)